Es begann bei mir damit, dass ich einige Jahre lang alles umsonst fotografiert habe. Egal ob es eine Studentenparty oder eine Preisverleihung an meiner Uni war. Irgendwann wurde mir auch ein kleines Taschengeld f\u00fcr die Jobs angeboten und ich musste mich langsam damit auseinandersetzen, wie das alles offiziell angemeldet werden muss. Bei mir hat alles so gut funktioniert, aber ehrlich gesagt ich bin kein Steuerberater und alle Hintergr\u00fcnde versteh ich deswegen auch nicht.<\/p>\n
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Freiberufler oder Selbstst\u00e4ndiger?<\/strong><\/p>\n F\u00fcr mich war damals die erste Frage, ob ich ein Freiberufler<\/strong> bin oder ein Gewerbe<\/strong> anmelden muss. Ganz kurz eine Erkl\u00e4rung die mir weitergeholfen hat: Ein Freiberufler als Fotodesigner fertigt erst seine Werke, ohne einen konkreten Auftrag oder Abnehmer daf\u00fcr zu haben. Erst wenn er das Foto gemacht hat kann er es jemanden anbieten. Wenn ich aber erst einen Auftrag habe und dann Fotos daf\u00fcr anfertige ist das ein Gewerbe. Also jeder der Hochzeitsbilder, Bewerbungsbilder etc. macht ist KEIN Freiberufler!<\/p>\n Also ging ich\u00a0zur Stadt um mein Gewerbe anzumelden<\/strong>. Ich hatte dann ein Formular (gabs auch online) in das ich eintragen musste, was ich denn \u00fcberhaupt machen m\u00f6chte. Ich habe mich daf\u00fcr entschieden ein relativ weites Spektrum anzugeben. Der Schwerpunkt liegt zwar auf der Fotografie, aber ich habe u.a. noch Erstellung von \u201eAudio- \/Visuellen Medien\u201c angegeben, um auch problemlos sp\u00e4ter mal einen Imagefilm machen zu k\u00f6nnen. 25 Euro hat mich die Anmeldung gekostet, ist aber etwas unterschiedlich von Stadt zu Stadt.<\/p>\n <\/p>\n Ich als Kleinunternehmer!<\/strong><\/p>\n Im n\u00e4chsten Schritt musste ich mich entscheiden wie dieses Gewerbe aus steuerlicher Sicht aussehen soll. Hierzu bekam ich kurz nach der der Anmeldung einen \u201eFragebogen zur steuerlichen Erfassung\u201c. Wenn ich mich richtig erinnre passierte das automatisch nach der Anmeldung bei der Stadt. Es war f\u00fcr mich abzusehen, dass ich in den n\u00e4chsten Jahren alleine mein kleines Unternehmen f\u00fchre und ich es nur nebengewerblich betreiben werde. Es gibt dazu eine Kleinunternehmerregelung<\/a>,<\/strong> die es mir erm\u00f6glicht auf die Erhebung von Steuern auf meinen Rechnungen zu verzichten, wenn ich im Jahr unter 17.500\u20ac liege. Entsprechend kann ich auch keine Ausgaben, z.B. beim Kauf einer Kamera, in dieser Weise absetzen. Steuern zu verlangen erfordert zudem auch einen gr\u00f6\u00dferen Buchhaltungsaufwand bei der Erfassung f\u00fcr das Finanzamt, daher entschied ich mich dagegen. Ich bin derzeit ein Kleinunternehmer der keine Steuern auf seinen Rechnungen auswei\u00dft.<\/p>\n <\/p>\n Die Handwerksrolle.<\/strong><\/p>\n Parallel zur Gewerbeanmeldung und der steuerlichen Erfassung muss man sich als Fotograf um die Eintragung bei der Handwerkskammer<\/strong> k\u00fcmmern. Manche Stadtverwaltungen leiten das direkt weiter, meine hat mich darauf hingewiesen, dass ich mich da selber in Kontakt mit der HWK setzen muss. Grund hierf\u00fcr ist, dass der Beruf des Fotografen zwar mittlerweile zulassungsfrei ist, also auch ohne Ausbildung ausgef\u00fchrt werden darf, jedoch eine Melde-\/Eintragungspflicht besteht. Die Eintragung in die Handwerksrolle kostete mich 50,- Euro, hinzu kommt ein Mitgliedschaftsbeitrag im Jahr von 160,- \u20ac. Mit der kleinen Besonderheit, dass man im ersten Jahr nichts bezahlen muss und im 2. & 3. Jahr nur den halben Beitrag, also 80,- Euro.<\/p>\n Ein Freund von mir meinte neulich, dass das Shooting der Bilder nur einen minimalen Bruchteil ausmacht und er mind. 80% damit verbringt, die Bilder zu bearbeiten. Er hat sich daf\u00fcr entschieden sich nicht als Fotograf anzumelden, sondern sich als Bildbearbeiter bei der Industrie und Handelskammer(IHK<\/strong>) eintragen\u00a0zu lassen. Ich bin mit der HWK derzeit ganz zufrieden und habe einen guten Ansprechpartner bei Fragen, nur die Zeitung die jetzt regelm\u00e4\u00dfig in meinem Briefkasten landet finde ich eher uninteressant.<\/p>\n <\/p>\n Die Berufsgenossenschaft.<\/strong><\/p>\n Gewerbeanmeldung, steuerliche Erfassung und Handwerkskammer waren damit f\u00fcr mich abgehakt und schon war der n\u00e4chste Brief da. Die \u201eBerufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse\u201c meldete sich bei mir und als Fotograf muss man in der BGETEM \u201epflichtversichert\u201c<\/strong> sein. Ich habe erst nicht ganz verstanden was die eigentlich machen. Sie sind nach meinem aktuellen Verst\u00e4ndnis meine berufliche Krankenversicherung und versichern auch meine Mitarbeiter, sofern ich \u00fcberhaupt welche h\u00e4tte. Also wenn ich mir bei einem Auftrags-Shooting ein Bein breche, dann tr\u00e4gt dies nicht die private Krankenversicherung sondern die BG ETEM. Abh\u00e4ngig von der Staffelung ist man ab etwa 360,- \u20ac Jahresbeitrag dabei. Das ist nat\u00fcrlich f\u00fcr jemanden der ganz selten nur fotografiert und auch kaum Geld daf\u00fcr nimmt ein ganz sch\u00f6n hoher Betrag. Hier gibt es aber noch eine Sonderregelung<\/strong><\/a>. Wenn man nicht mehr als 800 Stunden (100 Tage a 8 Stunden) arbeitet kann man sich von dem Versicherungsbeitrag befreien lassen. Man erh\u00e4lt dann aber auch keine Leistungen im Schadensfall und muss sich trotzdem bei der BG ETEM \u201eregistrieren\u201c. \u00a0Da ich die Fotografie derzeit noch als Nebengewerbe betreibe habe ich auch nicht mehr als 800 Stunden Arbeitszeit und mich entsprechend befreien lassen.<\/p>\n …und noch mehr Versicherungen!<\/strong><\/p>\n Das war bisher der MUSS-Teil f\u00fcr den nebenberuflichen Fotografen es gab aber noch ein paar Sachen die f\u00fcr mich wichtig waren. Das erste war die Versicherung<\/strong> f\u00fcr die Kameratechnik<\/a>. Jeder der sich l\u00e4nger mit der Fotografie besch\u00e4ftigt wei\u00df, wie teuer dass alles ist und man schnell mal mit Equipment im Wert eines Kleinwagens unterwegs ist. Dann ist es auch egal, ob es ein Unfall oder Diebstahl ist, die Neuanschaffung w\u00fcrde in der Brieftasche sehr schmerzen. Ich habe eine Versicherung gefunden, die speziell f\u00fcr Fotografen ausgelegt ist, besonders interessant f\u00fcr mich war, dass die Technik mit Neuwert und auch im Ausland versichert ist. Ich habe nur die wichtigsten Sachen versichert und derzeit liegt mein Versicherungsbeitrag ich bei etwa 150 Euro im Jahr.<\/p>\n![\"Fotograf](\"https:\/\/www.christophgorke.de\/wordpress\/wp-content\/uploads\/2013\/03\/Fotograf-gewerbe-anmelden_Blog-0043-1024x534.jpg\")
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